23. Juli 2025
Clara Steinbrueck

Zu viel Milch beim Stillen:

Die besten Tipps bei Milchüberschuss & auslaufenden Brüsten

Hilfe, ständig läuft Muttermilch aus meiner Brust!


Vielleicht kennst du das: Kaum dockt dein Baby an, schon sprudelt die Milch – nicht nur aus der Seite, an der dein Baby gerade trinkt, sondern auch auf der nicht-stillenden Seite und dein ganzes T-Shirt wird nass… Oder schlimmer noch: Schon beim Gedanken ans Stillen oder wenn dein Baby weint, merkst du, wie die Milch läuft... Willkommen im echten Leben mit Milchüberschuss.


Gerade in den ersten Tagen nach der Geburt kann die Milchproduktion ordentlich in Fahrt kommen: spannende Brüste, nasse T-Shirts, ein unzufriedenes Baby, das sich beim Stillen verschluckt.


Und dazu die Sorge, ob dieser Überfluss vielleicht sogar zu einem Milchstau oder einer Entzündung führen könnte.


In diesem Blogbeitrag zeige ich dir nun Tipps bei „zu viel Milch“ und wie du mit einem aktiven Milchspendereflex oder einem echten Milchüberschuss besser umgehen kannst. Von bewährten Stillpositionen über einfache Hilfsmittel bis hin zur smarten Lösung wie Milchauffangschalen können dir im Alltag echte Erleichterung bringen.

Hallo, ich bin Clara Steinbrück und ich bin Apothekerin, Stillberaterin und dreifache Mama. In meinem Buch STILLSTART begleite ich dich durch die Stillzeit und stehe dir mit praktischen Tipps und Erste-Hilfe-Anleitungen zur Seite - damit du deine Stillbeziehung genießen kannst!

Ursachen für Milchüberschuss & auslaufende Brüste


Bei zu viel Milch – in der Fachwelt nennt man das Hyperlaktation – produziert dein Körper mehr Muttermilch, als dein Baby eigentlich braucht. Das klingt erstmal nicht nach einem Problem, kann aber sowohl für dich als auch für dein Kind ziemlich herausfordernd sein: gespannte Brüste, auslaufende Milch, nasse Kleidung – und ein Baby, das beim Stillen regelrecht geduscht wird.


Vor allem während des Stillbeginns ist das häufig:  In den ersten Tagen und Wochen läuft die Milchbildung noch nicht nach dem Prinzip „Angebot und Nachfrage“, sondern wird hormonell gesteuert – vor allem durch das Hormon Prolaktin. Dein Körper weiß schließlich noch nicht, wie viel Milch dein Baby tatsächlich braucht und produziert erstmal auf Vorrat. Das kann dazu führen, dass deine Brüste sich voll anfühlen, spannen oder sogar von allein zu tropfen beginnen.




📌  Zu viel Milch vs. Milcheinschuss – was ist der Unterschied?

📌  Milcheinschuss

  • tritt meist 2–5 Tage nach der Geburt auf
  • Brüste werden plötzlich prall, warm, empfindlich
  • hormonell bedingt – vorübergehende Umstellung
  • klingt meist nach ein paar Tagen wieder ab

🌊 Zu viel Milch (Hyperlaktation)

  • anhaltend hohe Milchmenge, oft über Wochen
  • auslaufende Brüste, schnelles Verschlucken beim Stillen
  • kann für Mutter und Baby belastend sein
  • benötigt gezielte Maßnahmen oder Begleitung

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Dieses begleitet dich mit einfühlsamen Ratschlägen und praktischen Anleitungen  durch die Stillzeit.

  • Erstes Stillen
  • ausreichend Milch produzieren
  • Wunde Brustwarzen vermeiden
  • Erste Hilfe bei Stillproblemen
  • Schritt-für-Schritt-Anleitungen


Ein wertvoller Ratgeber für einen entspannten Stillstart und eine selbstbewusste Stillbeziehung!

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🔍 Zwischen Hormonen & Nachfrage – dein Körper stellt sich ein

Die gute Nachricht: Mit der Zeit, meist nach vier bis sechs Wochen, passt sich die Milchmenge dann langsam an den tatsächlichen Bedarf deines Babys an - und das lästige Auslaufen der Brüste lässt dann nach!


Solange dieser Übergang noch nicht abgeschlossen ist – oder wenn dein Milchspendereflex besonders leicht auslösbar ist – kann es zu unangenehmem Milchüberschuss und ständig auslaufenden Brüsten kommen. Aber: Das ist kein Grund zur Panik. Es gibt viele kleine Stellschrauben, mit denen du den Alltag trotzdem gut meistern kannst. Die schauen wir uns jetzt gemeinsam an.


📌 typische Gründe für zu viel Milch

  • Natürliches Vorkommen zum Anfang der Stillzeit
  • Zusätzliches Abpumpen
  • Medikamente, die den Prolaktinwert erhöhen, wie z.B. Antidepressiva, Magen-Darm-Mittel, Blutdrucksenker, Antihistaminika

Stillen mit Milchüberschuss –

was hilft gegen Druck, Spannung & Auslaufen?


Milch im Überfluss klingt erstmal wie ein Luxusproblem – ist es aber nicht.
Im Alltag ist es oft deutlich belastend: Vielleicht sind deine
Brüste so prall, dass dein Baby kaum richtig andocken kann. Oder beim Stillen schießt die Milch regelrecht heraus, sodass dein Kind Mühe hat, ruhig und regelmäßig zu trinken. Spätestens dann ist es sinnvoll, sich Unterstützung durch eine erfahrene Stillberaterin zu holen.


Aber auch wenn „nur“ ständig Milch ausläuft – beim Kuscheln, beim Gedanken ans Baby oder nachts im Schlaf – kann das ganz schön belastend sein. Nicht nur, weil es unangenehm ist, sondern weil es einfach nur nervt: nasse Kleidung, ständiger Wäscheberg, ein Gefühl von Kontrollverlust.


Die gute Nachricht: Es gibt einige Produkte sowie einige Tricks, mit denen du im Alltag entspannter und trockener durch den Tag kommst. Die besten davon zeige ich dir jetzt.


Produkte, die dir bei auslaufenden Brüsten helfen!


✅🧻 Spucktücher parat halten

Klingt simpel, ist aber Gold wert: Lege dir beim Stillen immer ein Spucktuch oder kleines Handtuch bereit. So kannst du schnell reagieren, wenn die Milch spritzt oder dein Baby mal wieder die Brust loslässt.


✅🩷 Saugstarke Stilleinlagen – aber bitte regelmäßig wechseln!

Bei starkem Milchfluss sind Einmal-Stilleinlagen mit saugfähigem Kern oft besonders zuverlässig – sie nehmen viel auf und fühlen sich lange trocken an. Wenn du viele Einlagen brauchst und nachhaltig unterwegs sein willst, können waschbare Stilleinlagen eine gute Alternative sein. Wichtig zu wissen: Varianten aus Baumwolle, Wolle oder Seide saugen nur kleine Mengen auf – bei starkem Milchaustritt solltest du lieber zu Modellen mit dichter Polyesterschicht greifen, wie z. B. von Lansinoh.


Und egal für welches Modell du dich entscheidest: Wechsle feuchte Einlagen regelmäßig, damit deine Haut nicht aufweicht. Das schützt vor wunden Brustwarzen und Infektionen.



✅🥛 Milchauffangschalen

Wenn du regelmäßig ausläufst und selbst die besten Stilleinlagen nicht ausreichen, kann eine Milchauffangschale eine echte Erleichterung sein. Anders als klassische Stilleinlagen saugen sie die Milch nicht einfach auf, sondern fangen sie hygienisch auf – sodass du sie sogar weiterverwenden kannst.



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👉 als Muttermilchauffänger bei der Handentleerung

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✅🟡 Kombination mit einem saugfähigen Still-BH

Ein saugfähiger Still-BH in Kombination mit einer Stilleinlage sorgt für doppelte Sicherheit und trockene Shirt. Zusammen schaffen sie es meistens, so viel Muttermilch aufzunehmen, dass deine Kleidung zuverlässig trocken bleibt. Und: Im Vergleich zu festen Milchauffangschalen sind sie deutlich bequemer – perfekte Kombi für die Nacht!

Tipps beim Umgang mit zu viel Milch –

was dir im Alltag wirklich hilft


So hilfreich Stilleinlagen und Milchauffangschalen auch sind – manchmal braucht es mehr als nur Produkte. Es sind oft die kleinen Anpassungen in deiner Stillroutine, die den Unterschied machen. Wenn deine Brüste ständig übersprudeln, dein Baby sich verschluckt oder du beim kleinsten Reiz ausläufst, helfen dir diese bewährten Maßnahmen – fundiert, alltagstauglich und 100 % stillfreundlich:


✅🟡 Zurückgelehnte Stillhaltung

Versuche, in einer zurückgelehnten Position zu stillen, in der dein Baby bäuchlings auf dir liegt. In dieser Haltung stillst du gegen die Schwerkraft – der Milchfluss wird sanfter und dein Baby kann besser kontrollieren, wie viel es schluckt. Viele finden so leichter in einen ruhigen, gleichmäßigen Saugrhythmus.


✅🟡 Ersten Milchspendereflex vorher verwerfen

Wenn dein Baby hektisch trinkt oder sich regelmäßig verschluckt, hilft es, den ersten starken Milchspendereflex vorab auszulösen – zum Beispiel per Hand oder durch sanftes Ausstreichen. Lass die erste Milch in ein Tuch laufen, dann ist der Druck raus – und dein Baby hat es beim Anlegen leichter.


✅🤱 Mitlaufenlassen statt Abdrücken

Auch wenn es naheliegt: Vermeide es, die andere Brust beim Stillen abzudrücken. Das kann die Milchbildung zusätzlich anregen. Besser: Lass die Milch kontrolliert mitlaufen – in ein Spucktuch oder direkt in eine Milchauffangschale (verlinken: Milchauffangschale). So reduzierst du Spannungsgefühle zwischen den Mahlzeiten.


✅🟡 Brust ausstreichen oder gezielt entleeren

Wenn deine Brust nach dem Stillen noch gespannt ist oder schmerzt, kannst du sie sanft ausstreichen – gerade so viel, dass der Druck nachlässt und du dich wieder wohlfühlst.  Achtung: Nicht vollständig entleeren oder pumpen, denn das kann die Milchproduktion erneut ankurbeln.


Wenn sich dein Alltag trotz all dieser Tipps nicht spürbar entspannt – oder du das Gefühl hast, dein Baby kommt beim Stillen dauerhaft nicht zur Ruhe – dann hol dir bitte Unterstützung. Eine erfahrene Stillberaterin kann gemeinsam mit dir herausfinden, ob bei dir vielleicht ein echter Milchüberschuss vorliegt und welche Methode wirklich zu dir passt.


Eine mögliche Option ist das sogenannte Blockstillen. Aber Achtung: Diese Methode ist nicht für jede Mama geeignet. Sie kann das Risiko für einen Milchstau erhöhen oder die Milchmenge zu stark reduzieren. Deshalb gilt: Nur anwenden nach Rücksprache mit einer Stillberaterin, die dich fachlich begleiten kann.


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  • ausreichend Milch produzieren
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Fazit: Du kannst die Milch nicht stoppen – aber du darfst sie lenken


Ein aktiver Milchspendereflex oder ein echter Milchüberschuss können dich im Stillalltag ganz schön herausfordern. Doch du musst dich nicht damit abfinden, ständig durchzunässen oder dein Baby beim Stillen zu „duschen“. Schon kleine Veränderungen – wie eine neue Stillposition, das gezielte Mitlaufenlassen oder die richtige Kombination aus Stilleinlage und BH – können spürbar entlasten.


Wichtig ist: Du musst das nicht allein herausfinden. Wenn du unsicher bist oder trotz aller Maßnahmen keine Besserung spürst, hol dir fachliche Unterstützung – und eigne dir zusätzlich stärkendes Wissen an.


Denn: Je besser du verstehst, was in deinem Körper passiert, desto selbstbewusster kannst du Entscheidungen treffen.


💛 Noch mehr praktische Unterstützung findest du in dem Buch Stillstart. Es hilft dir, deine Milchbildung besser zu verstehen – und zeigt dir Wege, wie du deine Stillbeziehung aktiv mitgestalten kannst. Statt dich ausgeliefert zu fühlen, bekommst du Werkzeuge an die Hand, mit denen du Klarheit und Sicherheit gewinnst – und das Stillen wieder genießen kannst!


Clara Steinbrück von BeipackWissen

Hallo, ich bin Clara Steinbrück

Apothekerin I Stillberaterin I Mama


Ich blogge aus der Apotheke in dein Kinderzimmer und pack dir Wissen in deine Hausapotheke!

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Ich übersetze dir das ganze theoretische Fachwissen aus dem Beipackzettel in praktische Tipps, die du ganz leicht in deinen Familienalltag einbauen kannst.

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